Wenn sich die üppig blühende Sommerzeit im Garten dem Ende neigt und die Abende wieder kürzer und kühler werden, dann dürfen wir uns, dem schlechten Wetter zum Trotz, noch einmal auf eine Hochsaison im Garten freuen: Denn Schönheiten wie Astern und Sonnenbraut (Helenium) rebellieren mit leuchtenden Farben und beeindruckenden Blütenwogen gegen die kalten Herbsttage und wollen das Gartenjahr einfach nicht enden lassen.
Die Sonnenbraut beginnt bereits Ende Juni zu blühen und hält mit der richtigen Sortenzusammenstellung bis in den September hinein durch, um dann gemeinsam mit den Astern dem Herbst Paroli zu bieten. Garten-Astern unterscheidet man in großblütige und kleinblütige Astern. Die Raublatt-Aster (Aster novae-angliae) zählt zu den Großblütigen. Angepasst an ihren natürlichen, sonnig trockenen Standort in der nordamerikanischen Prärie, trägt sie rau behaarte Blätter und Stängel, mit denen sie sich vor Verdunstung schützt. Diese Eigenschaft macht die Raublatt-Aster für unsere Gärten besonders wertvoll, denn sie ist wenig anfällig für Trockenstress und daraus resultierende Krankheiten. Raublatt-Astern werden etwa einen bis anderthalb Meter hoch und blühen ab Ende August bis in den Oktober hinein in Weiß, Rosa, Rot und Pink aber auch in Violett und Blau. Empfehlenswerte Sorten der Raublatt-Aster sind beispielsweise die leuchtend pinkfarbene ’Alma Pötschke’, die purpurrosa ’Andenken an Paul Gerber’, die weißblühende ’Herbstschnee’ und auch die niedrig wachsende und deshalb besonders standfeste dunkelviolette Sorte ’Purple Dom’.
Haarlos schön
Die beliebteste Garten-Aster ist die ebenfalls großblütige Glattblatt-Aster (Aster novi-belgii). Sie blüht im September und Oktober, teilweise sogar bis zum November. Die Glattblatt-Aster stammt aus den feuchten Regionen der Prärie und trägt keine schützende Behaarung. Im Garten sollte sie deshalb regelmäßig und frühzeitig gegossen werden. Die Glattblatt-Astern werden ca. 90 bis 120 Zentimeter hoch und ihre Blüten leuchten ähnlich wie die der Raublatt-Astern in Rosa, Pink, Violett und Blau. Damit sie möglichst lange blühen und gesund bleiben, sollte man unempfindliche und bewährte Sorten auswählen. Der Arbeitskreis Staudensichtung (www.staudensichtung.de) hat über mehrere Jahre Astern geprüft und empfiehlt zum Beispiel die Sorte ’Dauerblau’, die purpurrosa ’Karminfeuer’ oder die silbrig rosafarbene Glattblatt-Aster ’Rosenquarz’.
Die Kleinen nach vorne
Zu den großblütigen Astern zählen außerdem die früh blühende Berg-Aster (Aster amellus) und die Kissenaster (Aster dumosus). Durch ihre geringe Höhe von 30 bis 40 Zentimetern sind sie besonders standfest und lassen sich ideal im Vordergrund von Beeten verwenden. Sie eignen sich außerdem gut als Vorpflanzung vor höherwachsenden Rau- und Glattblatt-Astern, denn sie verdecken elegant die kahl werdenden langen Stiele der großen Schwestern.
Mit ganz vielen klitzekleinen Blüten begrüßt die Myrten-Aster (Aster ericoides) den nahenden Herbst. Bereits Mitte September öffnen sich ihre zierlichen zartweiß, rosa oder hellviolett getönten Blüten. Diese kleinblütige Aster wird stattliche 80 bis 120 Zentimeter hoch. Mit ihren filigranen schleierartigen Blüten wirkt sie besonders edel in Kombination mit den letzten Rosen im Garten. Als empfehlenswert gelten beispielsweise die weiße Sorte ’Schneetanne’ und die hell rosalilafarbene Myrten-Aster ’Lovely’.
Die Prärieschönheit Aster lässt sich auch wunderschön mit Herbststauden wie Oktobermargeriten, Anemonen oder Gräsern kombinieren. Einen wirkungsvollen Kontrast im herbstlichen Garten bieten blau und violett blühende Astern zusammen mit kräftig gelben und leuchtend orangeroten Sonnenbräuten (Helenium) – der Staude des Jahres 2008! Vor einem Hintergrund aus herbstfärbenden Gehölzen wie dem Flügel-Spindelstrauch (Euonymus alatus) oder dem Japan-Ahorn (Acer japonica) entfaltet diese Kombination ihre ganze Schönheit.
Tex und Fotost: CMA